Geschichten machen Schule

Der rote Faden

Eine Leitlinie zum Erschließen von
Texten
Artikel von Anne Klank
Texte von Angelika Ehret
Grundschulzeitschrift Nr. 155
zum Thema „Texte verstehen“

© Friedrich Verlag

Das von Anne Klank entwickelte Konzept zur Arbeit mit dem „Roten Faden“ macht die Struktur und innere Logik eines Textes im wahrsten Sinne des Wortes „begreifbar“ und fördert auf diese Weise Sinnentnahme und Sinnverstehen.

Für die Kinder wird der Rote Faden zum gedanklichen Gerüst, das den inhaltlichen Zusammenhang eines Textes wiedergibt, wodurch die Erschließung des Textes wesentlich erleichtert wird.
In Form eines dicken roten Wollfadens oder einer roten Kordel weist der Rote Faden den Weg durch eine Geschichte, bildet das gedankliche Gerüst für den inhaltlichen Zusammenhang des Textes. Er kommt an verschiedenen Stationen vorbei.
Die für den Gang der Geschichte unverzichtbaren Stationen werden auf wenige charakteristische Wörter reduziert. Diese werden LEITWÖRTER genannt.

Während des Erzählens oder Vorlesens einer Geschichte an den Faden angelegt, bilden die Leitwörter eine praktikable Orientierung für das Geschehen.
Folgende Variationen bei der Arbeit mit dem Roten Faden können Verwendung finden:

  1. Anordnung aller Leitwörter in der richtigen Reihenfolge. Dieses Vorgehen übt besonders die Fähigkeit, eine Geschichte nachzuvollziehen, nachzuerzählen.
  2. Kreative Ansätze ergeben sich, wenn z.B. die Leitwörter vermischt vorgegeben werden, besonders, wenn die Geschichte noch gar nicht bekannt ist. Es ist interessant, welche Unterschiede sich später beim Vergleich mit dem Originaltext herausstellen.
  3. Eine experimentelle Variante ist dabei das Weglassen eines Leitwortes (mittig oder am Schluss), was den Reiz des Textvergleiches noch erhöht. Diese Variante ist dargestellt am Beispiel der Ehret-Geschichte „Das geheimnisvolle Haus“

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